Schaut man den Profis zu, sieht das Durchtauchen von großen Wellen kinderleicht aus – es ist aber Arbeit. Hier versuchen wir den Duck Dive für dich in kleinen Schritten zu erklären, damit du dich langsam an ihn gewöhnen kannst.
Der Duck Dive ist etwas für Boards mit weniger Volumen. Für Duck Dive Neulinge macht es Sinn ein Board unter 7 Fuß Länge dafür zu nutzen. Wenn du den Dreh raus hast, kannst du auch größere Boards duckdiven.
Wenn du gerade mit dem Surfen beginnst oder noch ein längeres Board surfst, schau dir unseren Beitrag: So machst du die Eskimo-Rolle richtig an.
Warum den Duck Dive lernen?
Du fragst dich, ob du die Technik des Duck Dives überhaupt lernen musst? Ich sage mal – ja. Die Kunst beim Duck Dive ist es, ihn so sauber zu machen, dass er dich wenig Kraft kostet. So kommst du mit Energie im LineUp an und wirst nicht wieder an Land gespült. Profis sind beim Duck Dive gefühlt stundenlang unter Wasser. Das ist auch wichtig, um durch riesige Wellen hindurchzutauchen. Auch wenn du kein Big Wave Surfer werden möchtest, gehört der Duck Dive zu deinem Repertoire dazu, weil du sonst an Tagen mit hohen Wellen vom Strand aus zuschauen musst.
Ich habe relativ früh angefangen den Duck Dive zu üben, weil ich nicht zuschauen wollte, wie andere Spaß in den Wellen haben. Klar dauert es und du musst dich an die Technik gewöhnen, aber es lohnt sich.
Duck Dive like John John
So macht es der Profi und später komme ich:
Den Duck Dive Step by Step lernen
Zum Üben eignen sich aber einfache Bedingungen und kleine Wellen am besten. Das macht dir den Start leichter. Du kannst die Durchtauchtechnik sogar im Pool üben, das macht es aber nicht unbedingt einfacher und ist nicht so effizient. Sanfte Wellen bieten zu Beginn beste Trainingsbedingungen.
1. Anpaddeln
Das A und O beim Duckdive ist eine gewisse Geschwindigkeit. Die bekommst du, indem du mit maximaler Kraft auf die Welle zupaddelst. Ohne Geschwindigkeit kannst du kaum untertauchen und die Welle erwischt dich am Ende trotzdem. Wichtig ist, dass du gerade auf die Welle zupaddelst und nicht schräg.
2. Timing beim Duck Dive
Kurz bevor die Welle dich erwischt, greifst du beide Rails circa auf der Höhe deiner Brustwarzen. Jetzt setzt du zum Duck Dive an. Das richtige Timing hast du schnell drauf und lernst aus den Versuchen, wann es besser läuft und wann schlechter.
3. Abtauchen
Jetzt drückst du dich nach oben, bis die Arme durchgestreckt sind. Die Nose deines Brettes geht unter. Wenn du so viel Wasser wie möglich zwischen dir und dem Brett hast, gibst du Druck hinten auf das Tail bzw. die Mitte deines Surfboards. Erst übst du Druck über das Knie aus. Welches du nimmst, kannst du ausprobieren. In der Regel nimmst du das Knie deines hinteren Standbeines beim Surfen.
4. Beinchen in die Höh´ und mit dem Körper abtauchen
Um mehr Druck aufzubauen und die Stabilität unter Wasser beizubehalten hebst du jetzt das andere Bein in die Luft. Gleichzeitig streckst du das Bein aus, das mit dem Knie Druck auf das Brett ausgeübt hat. Dazu müssen die Zehen auf dem Tailpad stehen und du drückst das Brett noch mal richtig runter. Dadurch holst du Schwung, sodass du auch mit dem Körper abtauchen kannst.
5. Auftauchen einleiten
Auch fürs Auftauchen ist das Timing wichtig. Sobald du unter der Welle bist, kannst du die Auftauchphase einleiten. In diesem Moment bist du quasi in normaler Paddel-Position, nur eben unter Wasser. Wenn du merkst, die Welle rollt über dich hinweg. Wenn du das Auftauchen beschleunigen willst, drückst du mit dem Knie weiter nach unten und die Nose bewegt sich langsam wieder Richtung Oberfläche. Nach dem Auftauchen solltest du direkt wieder in der neutralen Position auf dem Brett liegen und auf die nächste Welle zupaddeln können.
Der erste Duck Dive hat nicht geklappt?
Wundere dich nicht, wenn die ersten Versuche in die Hose gehen. Die Technik des Duck Dives lernt man nicht von heute auf morgen. Das Wichtigste, neben der Technik, ist die Erfahrung. Du musst die Technik üben und auf unterschiedliche Surfboards anwenden können. Aber vielleicht hast du einen dieser Fehler begangen.
Häufige Fehler beim Duck Dive
a) Du schließt deine Augen beim Abtauchen: Ehrlich gesagt mache ich das nicht immer. Mit offenen Augen durch das Salzwasser zu tauchen ist auf die Dauer anstrengend. Aber du kannst besser einschätzen, wann du unter der Welle durch getaucht bist. Dabei siehst du auch das Schauspiel der Waschmaschine.
b) Das Timing passt nicht: Das Timing ist das A und O beim Duck Dive. Aber das kommt mit der Erfahrung. Je nach Wellengröße und -geschwindigkeit musst du früher oder später untertauchen. Probiere es einfach, du findest schnell heraus, was besser ist.
c) Atmen nicht vergessen: Viele Surfer kommen nach einigen Duck Dives schnell außer Atem. Das liegt vorrangig daran, dass sie zu hektisch atmen und die Lunge nicht komplett leeren. Versuche also ruhig zu atmen und unter Wasser auszuatmen. Das hilft dir, deinen Rhythmus beizubehalten.
Tipp: Wundere dich nicht, wenn die ersten Duck Dives nicht ultratief werden und du manchmal vom Brett gezogen wirst. Steigere die Wellengröße nur langsam. Denn – je höher die Welle wird, desto tiefer musst du tauchen. Wenn du das Tail statt mit dem Knie mit dem Fuß nach unten drückst, kommst du noch tiefer. Wichtig ist, dass du das Board nie aus den Händen lässt, damit keine anderen Surfer verletzt werden.