Wir haben die uferlose Kira interviewt, die ehemalige Conference Managerin des Gründerfestivals Bits & Pretzels, die sich mit lifestyle-astronaut.com selbstständig und ortsunabhängig gemacht hat. Das junge Unternehmen hilft anderen Gründern sich in der entscheidenden Start-Up Phase auf die wichtigen Dinge zu fokussieren. Und Kira arbeitet und surft zur Zeit auf Bali.
Inhalt
Steckbrief
Name: Kira Schilling – Co-Founder von lifestyle-astronaut.com
Surf-Level (Eigeneinschätzung): Intermediate
Quiver: 5“10, 20 5/8, 2 9/16 von Luke Struder
Lieblings-Surfspot: Berawa, Bali
Surfbrett-Spitznamen: Hab ich nicht 🙂
Wann und wo hat dich das Surffieber gepackt? War das bei deinem Auslandssemester in Spanien und würdest du das wieder machen?
Ja, das erste Mal surfen war ich bei meinem Auslandsemester in Cadiz in Andalusien. Dort hab ich ganz klassisch ein paar Tage im Wasser rumgepaddelt, mich im Weißwasser versucht und schnell gemerkt, dass man Surfen mal nicht kurz an 2-3 Tagen lernt 🙂 Ab da ging es dann immer wieder irgendwo ans Meers – ich war einige Monate in Central America, hab dann ein Jahr lang in Lissabon gelebt und bin dran geblieben!
Du bist gerade dabei ein Online-Business aufzubauen, um mit Deinem Partner zusammen ortsunabhängig zu arbeiten und mehr Zeit mit dem Surfen zu verbringen. Erzähle uns gerne etwas zu Euren Projekten und welche Rolle das Surfen bei der Entscheidung gespielt hat?
Mein Freund ist leidenschaftlicher Surfer und wir haben viele Surf-Trips zusammen unternommen. Nach einem Jahr in Portugal, wo wir uns beide am Meer wirklich sehr wohl gefühlt haben, ging es beruflich nach München. Während unseren drei Jahren in München hatten wir beruflich das Glück, schnell und tief in die Startup- und Innovationswelt einzutauchen, wo wir ganz viel Input und Ideen mitbekommen haben. Irgendwann sind wir dann beide an einen Punkt gekommen, dass wir es auch selbst versuchen wollen mit der Gründung. Die Selbstständigkeit hat uns angesteckt 😉 Eine der Bedingungen war von Anfang an ein Business aufzubauen, dass mehr oder weniger ortsunabhängig funktioniert. Wir lieben beide die Wärme, die Sonne und das Meer und hatten große Lust, das Leben in der Selbstständigkeit einmal auszuprobieren und unsere beide Welten zu verbinden. Für mich bedeutet ortsunabhängig dabei nicht, dass man aus Deutschland raus muss, aber das ich, wenn ich Lust dazu habe, es jederzeit kann. Wir haben Anfang des Jahres das Projekt Lifestyle-Astronaut ins Leben gerufen, um Selbstständigen und Solo-Gründern zu helfen, sich mit System besser zu fokussieren und ihre eigene Leistung zu steigern. Wir beraten hierzu auch Unternehmen. Während dem Business-Aufbau finanzieren wir uns durch Freelancing. An weiteren Ideen was man sonst noch alles tun könnte mangelt es auch nicht. Aber wir tun was wir auch unseren Kunden empfehlen: Radikaler Fokus und nicht verzetteln.
Ihr seid gerade auf Bali. Erzähle uns etwas zur Location und warum du dort deine Zelte aufgeschlagen hast. Was findet man auf Bali außer vollen Lineups, gutem Internet und hipper Surfkultur? Hast du ein paar Insidertipps für uns?
Bali stand ganz oben bei uns auf der Liste möglicher Ziele: Warm, günstig und super Wellen. Der ausschlaggebende Grund war aber die Infrastruktur, um dort vor allem zu arbeiten, denn der Aufbau eines eigenen Business stand und steht noch immer an erster Stelle. Und es hat sich wirklich bewahrheitet: In Canggu, wo wir zur Zeit leben, gibt es supergutes Internet, tolle Co-Working Spaces, ein sehr inspierierendes Umfeld an Gründern, Selbstständigen, Expats und eine super Auswahl an Restaurants und Cafes mit WLAN – darüber hinaus ist auch noch günstig. Gerade, wenn man länger da ist, ist der Austausch mit Gleichgesinnten entscheidend – und das ist hier auf jeden Fall gegeben. Was ich jedem empfehlen kann, der das Leben als “Digitaler Nomade” hier mal ausprobieren mag: Der Co-Working Space Dojo. Dort findet man eine gute Mischung aus Arbeitsplatz und Community. Das ist der perfekt Ort um sich zu Beginn einzuleben!
Wie sieht euer typischer Tag als digitaler (Surf-) Nomade aus? Stichwort #worksurfbalance
Es ist ehrlich gesagt ganz unterschiedlich. Wir haben immer wieder Phasen wo wir sehr viel arbeiten und das Surfen zu kurz kommt. Vor allem, wenn unser Home Break nicht funktioniert, unternehmen wir meist keinen großen Aufwand um zu einem anderen Sport auf der Insel zu fahren. Stattdessen arbeiten wir dann mehr. Wenn allerdings in unserer Ecke guter Swell reinläuft, dann gibt’s auch Wochen, an denen wir fast jeden Tag im Wasser sind. Meist paddeln wir dann früh morgens gegen 6 Uhr schon raus, frühstücken auf dem Rückweg und starten dann in den Arbeitstag. Entweder arbeiten wir von zu Hause oder wir setzen uns in eines der Cafés. Es komm also ganz drauf an. Mir macht es auch Spaß, zwischendurch andere Sportarten zu machen. Daher gehe ich meist einmal die Woche zum meinen Lieblingsyoga-Place Desa Seni und ab und an noch zu einem Fitness-Workout an den Strand oder Wakeboarden. Das alles ist hier recht einfach in den Alltag zu integrieren.
Kommt bei euch auch manchmal Stress auf? Aus unserer Erfahrung ist es nicht immer leicht abzuschalten und einen guten Mix aus Freizeit und Arbeit zu schaffen, besonders wenn wir mal wieder alles unter einen Hut zu bringen wollen.
Das kommt darauf an, wie viel Zeit unser Business erfordert. Manchmal sind wir in einer Arbeitsphase und es fällt schwer abzuschalten und den Ort zu genießen, an dem wir sind. Manchmal ist es genau umgekehrt und es fällt schwer uns aufzuraffen und an den Laptop zu setzen. Aber das auch nicht anders als in Deutschland. Es gibt einfach sehr unterschiedliche Tage und Phasen. Was es allerdings grundsätzlich leicht macht, ist dass wir nicht rumreisen! Wir leben an einem Ort und bauen uns hier komplett unsere Welt auf. Dadurch kann man sich einen schönen Alltag und Struktur aufbauen und sich die besten Orte als Arbeitsplatz und Freizeit auszusuchen. Das ist meiner Meinung nach entscheidend!
Wie bringt ihr Surfen, Job und Partnerschaft unter einen Hut?
Das Gute ist: Wir sind sehr ähnlich in unserer Vorstellung vom Leben und beide recht offene und flexible Personen. Daher bekommen wir das – mit den ein- oder anderen Herausforderungen natürlich – sehr gut hin 🙂
Was nimmst du auf jeden Surftrip mit, dass nicht jeder im Surfgepäck hat? Oder welchen wichtigen Tipp hast du als Surferin für Deutsche, die Surfen lernen möchten?
Ich habe zwei große bunte Stofftücher, die ich mal von ein paar Jahren von einer Tansania-Reise mitgemacht habe. Die habe ich immer dabei! Sie sind perfekt um sie sich als Sarong umzubinden oder auch mal als Kopftuch (das ist beides hier in Indo manchmal sinnvoll), man kann sich am Strand auf sie drauf legen, sich bei zu kalten Klimaanlagen bedecken und sie eignen sich perfekt um sich nach dem Surfen umzuziehen! Mein Must-Have für jeden Surftrip 😉