Nach der Downtime für mich in Lombok hat Lakey uns mal wieder völlig entlohnt.

Aber nachdem die Wellenvorhersage für die nächsten Tage eher schlecht ausgesehen hat, haben wir uns entschieden kurzerhand übers Wochenende nach Bali zu fliegen. An diesem Wochenende fand zufällig auch der Uluwatu CT statt.

Uluwatu CT – hat man das auch mal gesehen

Da das ganze Event in Uluwatu stattfand, war natürlich das Single Fin und die umgebenden Warungs an den Klippen, die Hotspots der Insel.

Es war so einiges los. Von einem Meet and Greet mit dem RipCurl Team (Gabriel Medina natürlich mit ´nem No Show) bis zu der offiziellen WSL Party Freitag Abend. Trotz 2 for 1 Drinks und einer geilen Location muss ich leider sagen, war diese Feier eher enttäuschend. Gar nicht so wie man sich den Surfzirkus mit Entourage so vorstellt.

Der Contest, wie der Zufall es so wollte, hat dabei aber nicht enttäuscht. Pünktlich für das Wochenende hat sich ein mittelgroßer Swell angekündigt. Man muss sagen, die Boys und Girls haben ganz schön gerippt und mal gezeigt wie man Ulu surft. Sicher hat der ein oder andere von euch den Contest verfolgt. Leider lies der Swell am Finals Day etwas nach und die letzten Heats am Sonntag waren nicht mehr so krass. Durch Julian Wilsons Air kurz vor Schluss, geriet der „Panda“ Willian Cardoso doch nochmal unter Druck, gewann aber durch fehlerfreies Rail-to-Rail surfen letztlich verdient.

Surfen auf Bali

Wir selbst haben uns die Tage aber nicht auf die faule Haut gelegt und waren auch ein wenig surfen. Wir haben uns hauptsächlich in Balangan und bei Impossibles rumgetrieben. Aber über den Surf auf Bali ist schon so viel geschrieben worden, die Details erspare ich euch jetzt lieber. Nach ein paar Tagen haben wir uns jedoch entschieden die Insel wieder zu verlassen. Der Crowd-Faktor ist auf Dauer doch ganz schön anstrengend und wir haben uns nach einem neuen Abenteuer gesehnt.

Back to Sumatra

Da wir Tickets von Singapur aus hatten, haben wir uns entschlossen nochmal nach Sumatra zu fliegen. Diesmal haben wir uns aber überlegt, statt nochmal nach Simeulue, nach Nias zu reisen.

 

 

Die Entscheidung dafür war nicht schwer, da sich im Südwesten der Insel, in Sorakee, die weltbekannte Welle Lagrundi Bay – The Point befindet. Diese ist eine rechte Welle die in tiefem Wasser etwas innerhalb der Bucht bricht.

Und man muss sagen, was man so hört stimmt größtenteils. An den großen Tagen läuft eine perfekte Barrel entlang des Riffs, die einfach in der Tiefe der Bucht ausläuft. An kleineren Tagen, ist die Welle eher wie ein Pointbreak, mit einer spaßigen, steilen ersten Section die dann langsam in den Channel ausläuft. Jedoch muss man sagen, dass die Welle inzwischen schon großen Bekanntheitsgrad erlangt hat und somit die Crowd auch hier schon etwas schlimmer ist. Aber wenn man etwas Glück hat und seine Sessions gut legt, kommt es durchaus vor, dass man mal nur zu fünft draußen sitzt. Wahrscheinlich ist es aber sinnvoll in der Nebensaison kurzfristig hier her zu Reisen, wenn der Swell stimmt.

Wenn man einen Swell ab 6ft+ aus südlicher Richtung in der Vorhersage sieht, wird es hier richtig gut. Über den Wind muss man sich eigentlich keine Sorgen machen. Irgendwann am Tag ist es immer Glassy und wie überall in der Gegend, ist der Tidenhub hier mit 1-2 ft eh fast nicht vorhanden. Als Quiver, wie im restlichen Indonesien auch, sollte man ein Step Up für die Barrels mitbringen. Sonst ein Shortboard mit einem extra ticken Volumen für die kleineren Tage. Man hat hier dann etwas mehr Spaß, da die Welle an kleinen Tagen doch etwas schnell ist.

Wenn es mal kleiner ist muss man leider sagen, dass es hier nicht so viel zu erleben gibt. Man kann das alte Königsdorf besichtigen. Oder man hängt in Sorakee ab. Die meisten im Dorf spielen dann eigentlich Billiard und trinken Bintang. Leider ist das Dorf auch nicht das Tropenparadies wie man es sich vorstellt und es macht einen etwas heruntergekommen Eindruck…

Da passt auch das Ghost Hotel, eine Bauruine aus dem 20ten Jahrhundert, gut ins Bild. Dieser spezielle Ort wirkt etwas gespenstisch. Die indonesische Regierung hat hier ein Luxushotel gebaut, aber da es sehr lange keinen Flughafen auf Nias gab, wurde der Betrieb ziemlich bald wieder eingestellt. Die Surfer schliefen dann wohl doch lieber in günstig Hütten und direkt am Spot. Als dann das Erdbeben 2005 das Riff anhob, verschwand auch noch der Sandstrand und das Aus war besiegelt.

Im Dorf gibt es inzwischen aber einige sehr schöne, neue Unterkünfte. Wir sind im Oseda Nias Surf House untergekommen. Dieses hat erst seit ein paar Monaten geöffnet. Man merkt das zwar an der ein oder anderen Stelle noch, das machen aber die super freundlichen Besitzer mehr als wett. Die Zimmer sind super sauber, mit schönem Bad, bequemen Betten und einer Klimaanlage. David kümmert sich um jeden einzelnen Gast und das Essen, dass seine Frau für alle Gäste zubereitet ist sehr, sehr lecker. Man kann diese Unterkunft die etwa 15€ kostet nur wärmstens empfehlen und in Bälde ist auch der neue Pool fertig. Perfekt um nach dem Surfen zu relaxen.

Nach ein paar Tagen an der Welle hat uns die Abenteuerlust wieder gepackt und wir haben uns auf den Weg Richtung Norden gemacht, mit der Hoffnung noch unberührte Wellen zu finden.

Wir haben unser Tropenparadies gefunden.

Wir wohnten in einem Bungalow, direkt an einem perfekten Sandstrand. Vor uns ein super cleaner Beachbreak, für die kleinen Tage und am Ende des Strandes eine perfekte, linke Barrel. Und außer noch zwei anderen Surfern, weit und breit niemand in Sicht. Hier fühlten wir uns auch sofort wieder an unseren Start erinnert, der gar nicht mal so weit weg war. Zum Sonnenuntergang kamen meist noch die Kinder aus dem Dorf, mit denen wir dann Fußball gespielt haben – wahrlich ein Paradies.

Hier endete auch PH und mein Indonesien Abenteuer. Indonesien macht einem das Reisen wirklich sehr leicht, man kommt sehr schnell und günstig fast überall hin. Abschließend muss man sagen, dass sich Sumatra in der Trockenzeit wirklich anbietet. Hier wird man windlos glücklich. Anders als im Osten Indonesiens, wo man auf Grund der Tradewinds vorsichtig bei der Spotwahl sein sollte.

Vielen Dank gebührt an dieser Stelle auch meinem lustigen Travelbuddy PH, der auch die wunderschönen Fotos für die 6 Folgen bereitgestellt hat. MERCE PH, waren zwei geile Monate! INDO BAGUS!