Christin ist Mitgründerin vom uferlos-blog und der wp-schmiede-muenchen.de und damit digitale Halb-Nomadin. Wenn sie nicht gerade Homepages baut, Logos und Werbemittel gestaltet oder lästige Kunden am Telefon hat, hüpft sie gerne mit ihrem Surfboard in die Fluten des Atlantik. Hier liest du über den täglichen Spagat zwischen Arbeit und Freizeit, ob sich Christin als Surfer-Girl identifizieren kann und wie das mit dem Surfen angefangen hat.

Steckbrief

Name: Christin
Quiver: 6´4 HyptoKrypto Verschnitt – genannt Kryptonita von TBLS,
5`8 Brother von Kream
Lieblings-Surfspot: Tamri, Marokko
Surfbrett-Spitznamen: Meine Surfbretter haben keinen Spitznamen. Das eine ist einfach das dicke, runde – das andere 🙂

Wann und wo hat dich das Surffieber gepackt? Kannst du dich erinnern, was du beim Reiten deiner ersten Welle gedacht hast?

Wie viele andere habe ich in Frankreich in einem Surfcamp angefangen zu surfen. Das war 2011, also doch auch ein paar Jahre her. Bis ich dann allerdings meine erste Welle gesurft bin, hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert. Um ehrlich zu sein, hat das in den zehn Tagen, die ich im Surfcamp war, nicht besonders gut funktioniert. Wann ich dann tatsächlich meine erste Welle gesurft habe, kann ich gar nicht genau sagen. Aber es muss sich schon gut angefühlt haben, sonst hätte ich es wohl nicht immer wieder versucht. Der erste Gedanke war wahrscheinlich sowas wie:“Wuaaahhh :)“

Du bist Selbständig und arbeitest als digitale Halb-Nomadin. Wie verdienst du deine Brötchen genau und wie bindest du das Surferleben in den Arbeitsalltag ein?

Halb-Nomadin hört sich gut an finde ich. Ich bin nämlich gerne zuhause, aber auch gerne unterwegs. Deshalb passt das für mich sehr gut so. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit unserer Schmiede, einer kleinen WordPress Agentur, die ich mit Berni 2015 in der endo Garage gegründet habe. Meine Aufgabe ist das Erstellen von Webseiten, Grafikarbeiten offline und online und alles, was die Kunden noch so haben möchten. Neben der Schmiede arbeiten wir an eigenen Projekten und versuchen die Work-Life-Balance in Schuss zu halten.

Lebst du deinen Traum mit den flexiblen Arbeitszeiten oder stresst dich der Spagat auch manchmal?

Für den Moment ist es genau das, was ich machen möchte. Die Flexibilität, die ich durch diese Arbeitsweise habe, entschädigt für die negativen Seiten, die das selbstständig sein natürlich auch mit sich bringt. Klar stresst mich der Spagat zwischen Freizeit und Arbeit manchmal. Je mehr Freiheiten man hat, desto zahlreicher sind die Möglichkeiten, die sich bieten und so ist der Tag oft schneller rum, als ich schauen kann. Manchmal ist es nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bringen. Aber in der Regel ist gute Organisation die halbe Miete und dann läuft das schon.

Was macht für dich eine Surferin aus (Stichwort Surfer-Girl VS. Surferin)? Online sieht man immer nur die Chicks im Bikini beim Tragen von Surfboards. Mich würde die weibliche Perspektive hierzu interessieren.

Also ich denke, dass insgeheim jedes surfende Mädchen genauso aussehen möchte – Bikini, knackig braun, lässig, mit Surfboard am Strand – so wie einem das verkauft wird. Passend dazu sollten zusätzlich natürlich auch noch die Skills sein. Im Realfall sieht es aber so aus, dass vor allem europäische Surferinnen, sich morgens in den feuchten Neo zwängen und dann ins kalte Wasser springen. Also nichts mit Bikini und knackig braun. Mir ist das ehrlich gesagt relativ egal, solange das Surfer-Girl Spaß daran hat, das Surfboard am Strand spazieren zu tragen ist das ok, davon sollte sich die Surferin nicht beeinflussen lassen.

Du bist gerade in Nordspanien unterwegs. Kannst du was zum Surfen in Spanien erzählen? Welche Spots haben es dir angetan?

Surfen in Spanien ist einfach schön 🙂 Ich mag daran, dass die Küste sehr abwechslungsreich ist und man je nach Swell die Möglichkeit hat auszuweichen. In Frankreich ist das gefühlt schwieriger. Sind die Bedingungen schlecht, gibt es in Frankreich selten Ausweichmöglichkeiten. Spanien ist rau und je weiter man Richtung Westen fährt, desto zerklüfteter und einsamer wird es. So gut kenne ich mich noch nicht aus. Aber eine Session, die mir in sehr guter Erinnerung geblieben ist, war in San Vicente. Das ist einfach auch ein schöner Ort und die Wellen waren an dem Tag wirklich super.

An welchen Surf Moves arbeitest du gerade? Welche Ziele hast du für den Spanien-Surftrip?

Offen gesagt, arbeite ich immer wieder an den gleichen Sachen – Blicksteuerung, Hoch-Tiefbelastung, Speed machen. Ich glaube, ich lerne eher langsam und brauche für jeden noch so kleinen Fortschritt Ewigkeiten. Vorgenommen habe ich mir deshalb für dieses, weniger Angst zu haben und den Trip einfach locker anzugehen.

Was nimmst du auf jeden Surftrip mit, dass nicht jeder im Surfgepäck hat? Oder Welchen wichtigen Tipp hast du als Surfer für Deutsche, die Surfen lernen möchten?

Meinen Lieblingssurfponcho – den habe ich in mühevoller Kleinarbeit mit meiner guten Freundin Vicky zusammen genäht und meine Neomatte. Tipp für Deutsche Surfer: Fahrt alle nach Frankreich und nicht nach Spanien, da ist es einfach nicht schön 😉