Viele Deutsche verbinden mit surfen in Frankreich ihre ersten Surferfahrungen und schätzen die Nähe zum französischen Atlantik sehr. Mit dem Auto ist man relativ schnell dort und es ist super unkompliziert – the simple life in der Sonne, unter Pinien, am Strand und im Wasser. Boardbag packen und los. Hier findest du alles, was du für deinen Frankreich Trip wissen solltest.
Surfen in Frankreich – hier ging alles los
Im Sommer 2010 buchte ich gemeinsam mit meiner Cousine meinen ersten Surfurlaub in Frankreich. Wir wollten einen unkomplizierten Urlaub, ein bisschen Camping, ein bisschen in der Sonne hängen und natürlich auch surfen ausprobieren. Die Entscheidung war schnell getroffen und noch schneller das First Surf Camp in St. Girons gebucht. Morgens im halbdunkel mit dem Surfboard über die Düne wackeln, Muskelkater ohne Ende. Ein harter Kampf, bis das erste Mal die Füße das Surfbrett berühren und man nicht gleich wieder in den schwabbeligen Atlantik fällt. All das hatte ich mir nicht so vorgestellt – aber gepackt hatte es mich trotzdem.
Frankreich als Reiseziel Nummer 1 für landlocked Surfer
Frankreich ist für uns als gestrandete Surfer das optimale Reiseziel, um unkompliziert, vor allem aber schnell und günstig wieder den Kopf ins Meer stecken zu können. Von Deutschland aus schaffst es in etwa 16 h mit dem Auto ans Meer – zugegeben, wenn du es gemütlich angehen lässt oder weiter im Norden wohnst als wir, kannst du ein paar Stunden drauf rechnen. Trotzdem ist surfen in Frankreich einfach. Die ganze Atlantikküste ist gespickt mit Campingplätzen, die sich alle direkt hinter der Düne befinden. Hier findest du einen Platz zum Übernachten, egal ob im Camper, Zelt oder einem Mobilehome.
Die beste Reisezeit fürs Surfen in Frankreich
Die Sommermonate von Juni bis September sind High Season in Frankreich. Natürlich, weil das die deutschen Ferienmonate sind, aber auch weil Wellen, Wassertemperaturen und Wetter zu dieser Zeit am besten sind. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 18 und 22 Grad. Das ist erfrischend, aber nicht zu kalt. Mit einem 3/2 er am Morgen und einem Shorty für die Mittagssession bist du gut beraten.
Wenn du auf der Suche nach leeren Lineups bist, sage ich dir gleich, ist das nicht das Richtige für dich. Dafür lebt die französische Atlantikküste in dieser Zeit. Es ist eben Urlaubszeit und dementsprechend viel los.
Wir haben Frankreich oft als letzten Stopp auf der Heimreise angesteuert und waren dann Anfang Oktober noch einmal für ein paar Tage zum surfen in Frankreich. Dann hast du im Wasser deine Ruhe, musst dich aber darauf einstellen, dass sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, da die meisten Campingplätze Ende September schließen. Der Sand ist morgens eiskalt, dass die Füße auf dem Weg ins Wasser richtig wehtun. Aber es lohnt sich bzw. macht es das vielleicht auch aus. Die Stimmung ist einfach schön, vor allem wenn man den vollen Strand im Sommer kennt und das alles dann mit maximal zehn Leuten teilt, statt mit 100.
Frankreich – Surfen für Anfänger
Frankreich ist perfekt, um deine ersten Surfversuche zu machen. Die Beachbreaks bieten zur richtigen Gezeit optimale Bedingungen für Beginner. Außerdem bietet es dir eine gute Surfinfrastruktur für dich. Wenn du auf deinem der zahlreichen Campingplätze wohnst, ist es ein Katzensprung ans Meer. Die meisten Campingplätze am französischen Atlantik liegen direkt hinter der Düne. So ist es easy die Wellen zu beobachten (siehe auch unseren Beitrag zum Thema Spotcheck) und den richtigen Moment für deinen Surf abzupassen. Hast du kein eigenes Surfboard? Auch kein Problem, leihe dir einfach ein Board in einem der Shops und lasse dich beraten, was für deine Könnensstufe das richtige ist.
Du kannst deine ersten Surferfahrungen natürlich erst einmal auf eigene Faust sammeln, allerdings empfehlen wir dir einen Kurs. Erstens bekommst du von vornherein die richtige Technik beigebracht und auch sonst wirst du auf alle wichtigen Dinge hingewiesen. Außerdem macht es einfach mehr Spaß in der Gruppe zu lernen und sich gegenseitig zu pushen. Ich habe Surfen im Wavetours Surfcamp in St. Girons Frankreich gelernt.
Surfspots in Frankreich
• Mimizan: Mimizan ist einer der nördlichsten Orte an der französischen Atlantikküste, der sich vor allem für Partypeople eignet. Viele Bars, Kneipen und Surfcamps machen den Sommer über Halligalli am Atlantik und bieten dir einen Partyurlaub mit Surfqualität.
• Plage du Cap de l’Homy ist ein kleiner wirklich netter Ort. Der Campingplatz hier ist wirklich schön. Er ist sehr verwinkelt und du kannst dir ein schönes Plätzchen aussuchen, auf dem du dein Zelt aufschlägst. Es gibt ein paar Zelthütten, die du mieten kannst, wenn du keinen Camper hast.
• Saint Girons Plage: Saint Girons Plage ist mein absoluter Lieblingsort. Der Campingplatz dort ist direkt hinter der Düne in einem Pinienwald gelegen. Neben zahlreichen Surfcamps, wie zum Beispiel First Surf bietet der Campingplatz Mobile Homes und andere kleine Hütten. Wenn du also nicht campen möchtest, kannst du dich hier einmieten und deinen Urlaub genießen. Es gibt eine kleine Strandpromenade, in der du die wichtigsten Dinge kaufen kannst. Der nächste große Supermarkt ist mit dem Auto etwa 15 Minuten entfernt.
• Moliets et Maa oder liebevoll auch „Molle“ genannt ist ebenfalls ein Ort, der ein bisschen mehr Action bietet als Cap de l´homy oder Saint Girons. Auch hier gibt es einen Campingplatz mit ansässigen Surfcamps. Allerdings kannst du dir hier auch günstig eine Ferienwohnung buchen, vor allem wenn du in einer kleinen Gruppe fährst, ist das eine gute Alternative und finanziell nicht viel teurer als der Campingplatz. Nach unserer Erfahrung ist es nicht leicht in Frankreich Pizza eine gute Pizzeria zu finden, aber in Moliets et Maa ist ein Restaurant, das unsere Gelüste nach Pizza gestillt hat 🙂 Le Transat
• Vieux-Boucau-les-Bains: Vieux ist ähnlich wie Moliets ein größer Ort mit einer guten Infrastruktur. Es gibt zahlreiche Surfshops und Camps, die sich hier angesiedelt haben. Außerdem findest du viele Restaurants, Bars und Einkaufsmöglichkeiten. Wenn du es also weniger abgeschieden und mit ein wenig mehr Trubel magst, bist du hier richtig.
• Soorts-Hossegor: Der Place to be der Surfindustrie und der besten Surfer der Welt. Die World Surf League macht hier halt und surft hier einen der besten Beachbreaks der Welt – La Graviére. Der Strand in Hossegor ist recht groß und an jedem Aufgang gefüllt ein anderer Spot. Schaue es dir an und mache dir selbst ein Bild. Wenn es keinen Surf gibt, kannst du dir die Zeit auch im Outlet vertreiben und bei den bekannten Surfmarken wie Rip Curl, Billabong, Quicksilver und Co einkaufen.
Surfen in Frankreich – Tipps:
- Es gibt eine Route nach Frankreich, auf der du dir ein bisschen Maut sparen kannst, dafür aber nicht viel Zeit einbüßt. An einigen Stellen lohnt sich die Autobahn einfach. Hier unsere Route.
- Wer es gerne ein wenig ruhiger mag, sollte sich im September auf den Weg nach zum surfen nach Frankreich machen. Die Strände und Campingplätze werden dann mit jedem Tag leerer.
- Surf-Map: In jedem Shop gibt es eine Landkarte, die die wichtigsten Spots und Surfläden zeigt. Hol dir die Karte beim ersten Bummel durch die Surfshops und du hast die Hot-Spots auf einen Blick.
- Wenn du mit Auto und Zelt unterwegs bist, erkundige dich nach Mobile Homes auf den Campingplätzen. Unter Umständen sind die nicht teurer als ein Stellplatz und du hast ein festes Dach über dem Kopf. Gerade im September werden die Nächte doch schon ein wenig kälter und da ist das keine schlechte Alternative.
- Shoppingtour: Du bist auf der Suche nach einem gebrauchten Surfboard? Wenn du Landstraße nach Hossegor fährst, kommst du an einigen Surfshops vorbei. Es lohnt sich einfach einmal anzuhalten und zu schauen, vielleicht hast du Glück.
- Über Mittag haben die meisten Geschäfte und Einkaufsläden zu. Wir sind fast schon Fans der französischen Supermärkte an der Atlantikküste geworden. In jedem Fall freuen wir uns immer wieder auf Carrefour und Co. Wir haben oft und viel selbst gekocht. Hier findest du noch eine Liste mit regionalen Märkten, wie zum Beispiel den in Vieux Boucau.
- In Soorts-Hossegor im Outlet kannst du vielen bekannten Surfmarken Schnäppchen machen.