Du stehst auf dem Hügel und siehst einen Haufen Surfer in die Wellen springen. Dann los – ist oft der erste Impuls. Doch vor dem Surfen kommt der Spot Check.
Beim Surfen ist es gut sich an besseren Surfern zu orientieren. Aber da gibt es eine gute und eine schlechte Art. Wenn du jemanden hast, der mit dir Surfen geht und die Wellen danach beurteilt, ob du darin Spaß haben wirst, ist es perfekt. Wenn du einfach ins Wasser gehst, wenn die Profis reinspringen, kannst du vielleicht dein blaues Wunder erleben. In jedem Fall solltest du von Beginn an deiner Surferkarriere einen Spot Check machen. Es bringt viel, die Wellen selbst lesen zu lernen und die Lage im Wasser einschätzen zu können. Und das musst du beim Spot Check beachten.
Wo sind die Strömungen in deiner Bucht?
Das Meer ist immer in Bewegung. Die Wellen bringen das Wasser ans Ufer, deshalb muss es auch wieder abtransportiert werden. Dadurch ergeben sich Strömungen bzw. Rip Tides die dein Freund aber auch dein schlimmster Feind werden können. So kannst du mit der Strömung ins Line-Up paddeln. Aber dann musst du aufpassen, dass du wieder aus der Strömung hinauskommst und dich richtig positionierst. Außerdem kann noch ein Strom die Küste entlang ziehen. Pass auf, dass du nicht Richtung Riff gezogen wirst oder anders in eine brenzlige Lage kommst.
Neben den durch Wellen verursachten Strömungen gibt es andere Strömungen.
Strömungen durch Wind: Wind bringt nicht nur die Wasseroberfläche in Aufruhr, er generiert auch Strömungen. Die Strömung verläuft dann grundsätzlich in Windrichtung.
Konvektionsströmungen (durch Wärmeaustausch): Der Mix aus warmem und kaltem Wasser führen zu Strömungen. Warmes Wasser steigt auf und kaltes Wasser sinkt ab. Das führt zum Wasseraustausch und du wirst auch beim Surfen die Strömung bemerken.
Gezeitenströmungen: High Tide und Low Tide bringen Wasserbewegung mit sich und auch sie wirst du im Wasser spüren. Auflaufendes und ablaufendes Wasser verändert sogar die Wellen.
Wo ist das Line-Up und wie sehen die Wellen aus?
Das Line-Up ist hinter der Brechungslinie, wo also keine Wellen mehr brechen. Nach dem Weißwassersurfen willst du grüne Wellen anstarten. Wenn du grüne Wellen surfen möchtest, wartest du im Line-Up auf die eine Welle. Das solltest du noch beachten, wenn du dir die Wellen ansiehst.
Wie oft kommt ein Set und aus wie vielen Wellen besteht es?
Setpausen helfen dir ins Line-Up zu kommen. Wenn du beim Hinauspaddeln die Setpause nutzt, sparst du dir viel Kraft. Außerdem solltest du mehrere Sets abwarten, um herauszufinden wie hoch die größten Wellen sind. Die Wellengröße vom Strand einzuschätzen ist schwierig. Es kann helfen die Körpergröße der Surfer ins Verhältnis mit den Wellen zu setzen.
Sets bestehen aus mehreren Wellen. Zähle sie, dann kannst du deine Welle mit Bedacht wählen und weißt, wie viele Wellen du beim Hinauspaddeln durchtauchen musst. Bei der Gelegenheit ist es auch von Vorteil ungefähr abzuwarten, wie lange eine Setpause andauert. Warte mehrere Sets ab, denn die Sets können unterschiedlich einlaufen.
Meeresboden
Wie ist der Boden beschaffen? Gibt es Felsen im Wasser? Das ist wichtig für Anfänger besonders wichtig, aber auch später ist das existenziell. Die Bodenbeschaffenheit ist für die Wellenentstehung verantwortlich, aber auch für deine eigene Gesundheit. Natürlich ist es immer wichtig flach zu fallen, aber über dem Riff muss man etwas anders Surfen als über einem Beachbreak.
Wenn du Felsen oder andere Gefahrenstellen im Wasser siehst, setze dir Landmarken. Die helfen dir dabei auch aus dem Line-Up zu erkennen, wo die Gefahr lauert und du musst das nicht schätzen.
Ein- und Ausstieg:
Egal an welchem Spot du surfst, der Ein- und Ausstieg aus dem Meer ist immer ein wichtiges Thema. Beim Spot Check kannst du bereits nach möglichen Strömungen suchen, die dir den Weg ins Line-Up erleichtern. Die Wasserbewegung kann dir die Arbeit abnehmen. Aber es ist wichtig, dass der Einstieg über gefahrlosem Untergrund geschieht. Es gibt Spots, die nur einen Ein- und Ausstieg ermöglichen, der zum Beispiel nur bei Flut zugänglich ist. Das ist eher am Riff der Fall. Am Beachbreak ist der Einstieg auch wichtig. Eine Strömung bringt dich in den Line-Up. Der Ausstieg ist am Beachbreak einfacher, da du fast überall aus dem Wasser kommen kannst. Beachte jedoch Felsen im Wasser.
Gezeiten und Vorhersage
Bei welchen Gezeiten kann man an diesem Spot surfen und wie ist die Vorhersage? Das ist ein Fall für Magicseaweed, den Stormrider oder Infos von Einheimischen. Du solltest dich vor dem Surfen darüber informieren, zu welcher Gezeit der Spot deiner Wahl am besten läuft und für welche Swell-Vorhersage. Dazu kannst du dir auch unseren Beitrag zum Surf-Forecast lesen durchlesen. Das kannst du dann beim Spot Check beobachten.
Bei unseren letzten Urlauben machte der Spot Check ca. 30 % des Surfurlaubs aus. Gewöhne dich daran Wellen zu beobachten. Es gehört zum Surfen dazu wie das Anpaddeln und der Takeoff.