Du möchtest surfen lernen und fragst dich, wie das mit dem Aufstehen auf dem Surfboard funktioniert? In unserem Beitrag über den Take off erklären wir dir, wie es geht. Mit ein bisschen Übung stehst du bald wie eine 1 auf deinem Board.

Du hast die ersten Versuche im Weißwasser (Beitrag zum Surfen im Weißwasser) gemacht, das Paddeln geübt und jetzt bist du dabei deine eigenen Wellen auszuwählen? Dann willst du sie natürlich auch nicht lang im Liegen surfen sondern möchtest aufstehen. Der nächste Schritt ist der Take off. Der Take off oder auch Pop up beschreibt das Aufstehen beim Surfen. Es ist mit der wichtigste und zugleich auch schwierigste Teil. Wenn du die Technik im Kopf hast, heißt es dann üben üben üben.

Surfen Lernen: Goofy oder Regular?

Bitte was? Stehst du mit dem rechten oder linken Bein vorne auf dem Surfboard, will diese Frage von dir wissen. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du das leicht mit einem einfachen Test herausfinden. Stelle dich hin und lasse dich leicht schubsen, dass du das Gleichgewicht verlierst. Mit welchem Bein machst du den Ausfallschritt? Genau das Bein steht dann beim Surfen vorne. Hast du den rechten Fuß vorne bist du Goofy, hast du den linken vorne bist du regular. Beides hat weder Vor- oder Nachteile, Hauptsache es fühlt sich für dich richtig an. Hast du auf dem Surfboard das Gefühl, dass es nicht passt, wechsle den Fuß und probiere es andersherum.

Funfact: Woher der Begriff Goofy kommt? Walt Disneys Goofy lernt auf Hawaii surfen und erwischt nach zahlreichen Anläufen seine erste Welle. Die surft er mit dem rechten Fuß vorne ab, schaut es euch auf Youtube an.

Jetzt haben wir geklärt, mit welchem Fuß du vorne stehst und kümmern uns um die Technik beim Take off. Ob du eben Goofy oder Regular surfst wird auch als Stance bezeichnet. Dazu aber weiter unten mehr.

Und das Gleiten nicht vergessen!

Ein wichtiger Faktor beim Anpaddeln einer Welle sind die Gleitphasen. Je besser du das Gefühl dafür bekommst und je genauer du dich daran hältst, desto leichter ist am Ende der Take off. Eine besondere Rolle beim Take off spielt das Timing. Häufig passiert der Fehler den Take off zu früh oder zu spät zu machen, dann nimmt dich die Welle nicht mit oder räumt dich ab und du kannst den Take off vergessen.
Wichtig ist also das richtige Timing. Du hast dir eine Welle ausgesucht und sie rollt auf dich zu. Dann fängst du an zu paddeln, um Speed zu machen. Sobald die Welle bei dir angekommen ist, hebt sie dein Tail ein wenig an. Um mehr Gewicht nach vorne auf das Brett zu bringen, drückst du mit dem Brustkorb und Kinn nach vorne. Jetzt noch zwei, drei Paddelschläge mehr und du bist in der Welle. Jetzt ist es Zeit für den Gleitstütz und dann geht es zum Take off.

Der Take off beim Surfen

Bild 1: Du liegst auf dem Surfboard, die Hände nah am Körper auf Höhe der Rippenbögen. Drücke dich aus den Armen nach oben, den Blick immer in die Richtung in die du fahren möchtest.

Bild 2: Jetzt springst du mit deinem vorderen Fuß zwischen die Hände und löst die Hände vom Brett.

Bild 3 und 4: Du landest mit beiden Beinen auf dem Board und die Füße sind etwa schulterbreit geöffnet. Sie stehen parallel der vordere Fuß dabei leicht ausgedreht aber nicht zu weit. Arme hoch, die vordere Hand sollte ca. auf Kniehöhe sein (nur als Orientierung – damit der Stance richtig klappt) und der Blick geht in die Richtung, in die du surfen möchtest.

Grob- und Feintrimm

Ein guter Take-off hat zusätzlich zur richtigen Technik, viel mit der Körperspannung und Körperposition auf dem Brett zu tun. Um dich an den richtigen Punkt in der Welle zu paddeln, helfen dir Grob- und Feintrimm zusätzlich. Paddelst du also für eine Welle, kannst du dich zusätzlich zur Intensität der Paddelschläge auch durch Gewichtsverlagerung in die Welle kämpfen. Grob- und Feintrimm nennt man das dann. Grobtrimm bedeutet, dass wenn du die letzten Paddelzüge machst, dich mit der Brust nach vorne drückst und so noch einmal ein bisschen Gewicht auf die Nose bringst. Das willst du aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Hat dich die Welle und du legst die Hände auf Höhe der Rippenbögen, nimmst du Gewicht von der Nose und die Welle saugt dich wieder ein Stückchen nach oben. Das kannst du alles mit der Gewichtsverlagerung bestimmen. Probiere es einfach einmal aus maximales Gewicht nach vorne zu bringen – was passiert dann? Oder das Gewicht ganz nach hinten – was passiert dann?
Auch hier gilt, Übung macht den Meister – Probiere so viel es geht aus, um das richtige Gefühl zu bekommen.

Der Chicken Take off

… oder auch 3 Schritte Take off genannt. Diese Take off Variante ist ein bisschen einfacher und gerade für Beginner eine gute Alternative. Der Unterschied ist, dass du nicht zwischen deine Hände springst, sondern hier noch einmal einen Zwischenschritt einbaust. Ziehe das hintere Bein an und winkle es auf Höhe des anderen Knies an. Jetzt stellst du das hintere Bein auf und ziehst das vordere zwischen die Hände. Auch hier wieder die Hände rechtzeitig lösen, dass du dich nicht sperrst.

Stance – oder wie stehst du richtig auf deinem Surfboard

Ob du regular oder goofy surfst, haben wir ja zu Beginn schon geklärt. Der Stance ist aber noch viel mehr, als nur das. Er beeinflusst dein Surfen maßgeblich und hilft dir stabil auf deinem Surfbrett zu stehen und im passenden Moment richtig und schnell agieren zu können. Noch einmal Schritt für Schritt. Die Füße stehen etwa schulterbreit geöffnet und der vordere Fuß leicht nach außen ausgedreht. Die Zehen zeigen also leicht nach vorne, aber Obacht, nicht zu weit. Der hintere Fuß steht parallel zum Brett. Jetzt ist es wichtig, dass du die Knie nicht durchdrückst und kerzengerade stehst. So hast du keine Balance bzw. Stabilität und es fällt dir schwerer Unebenheiten in der Welle auszugleichen. Am besten versuchst du die Knie zusammenzudrücken. Anfangs fühlt sich das wirklich komisch an und du hast das Gefühl x-beinig zu stehen, vor allem wenn du versuchst das vordere Knie parallel zum Brett und nicht dem Fuß hinterherschauend zu drehen. Probiere das vorm Spiegel zuhause mal aus und teste, wie es stabiler ist. Lass dich von jemandem leicht schubsen und du wirkst merken, je tiefer du stehst, desto schwerer ist es dich aus der Balance zu bringen.
Jetzt zu den Armen. Ähnlich wie bei den durchgestreckten Beinen tendiert man oft dazu, die Arme einfach neben dem Körper hängen zu lassen. Das solltest du nicht tun. Nimm die Arme von Anfang an nach oben, das wird dir jetzt und später viel helfen, wenn du dich an diese Position bereits gewöhnt hast. Der vordere Arm zeigt in die Richtung, in die du Surfen möchtest. Der hintere ist angewinkelt und die Hand zeigt ebenfalls nach vorne. Nicht nur beim Grob- und Feintrimm wirst du Unterschiede merken, wenn du ein wenig damit spielst. Auch mit dem Stance lässt sich ausprobieren. Beide Arme hoch, beide Arme runter, die Knie durchgedrückt, extrem in den Knien, die Füße wie beim Snowboarden ausgedreht oder beide parallel – probiere verschiedene Varianten aus und du wirst sicherer werden und deinen richtigen Stance finden.

Häufige Fehler

  • Die Gleitphase wird ausgelassen. Dabei ist sie so wichtig, weil du noch einmal ein bisschen Zeit gewinnst und sich das Brett stabilisiert.
  • Übers Knie aufstehen… ein no go. Gewöhne dir das besser gar nicht erst an. Klar ist es anfänglich leichter ein bisschen zu krabbeln, bis man dann steht, aber am Ende hilft es dir nicht. Es ist schwer, das wieder aus dem Bewegungsablauf rauszubekommen.
  • Blicksteuerung, das bedeutet, du schaust dahin wo du hinfahren möchtest. Anfangs geradeaus und eben !!nicht aufs Brett!! Deine Füße landen auch auf dem Brett, ohne dass du hinschaust.
  • Die Position der Füße will geübt sein. Es ist weder wie beim Snowboarden noch wie beim Skaten. Es ist eine Mischung. Sitzt der Take off richtig, ist das etwas, woran man lange weiter feilen kann.
  • Die Körperposition ist sehr wichtig, um stabil auf dem Surfbrett zu stehen. Arme nach oben, der vordere Arm zeigt in die Richtung, in die du fahren möchtest und du stehst tief. Du hast die Beine gebeugt und solltest die Knie leicht zusammendrücken.

Richtig auf den Surfurlaub vorbereiten

Egal, ob du schon einmal surfen warst oder dein erster Surfurlaub ins Haus steht, vorbereiten kannst du dich auch schon zuhause. Wenn bei uns eine Surfreise ansteht, versuchen wir vier Wochen vorher mit dem Training zu beginnen. Vor allem das Trockentraining des Take offs hilft ungemein. Also einfach, wie oben auf den Bildern den Take off üben. Je mehr du den Bewegungsablauf in deinen Kopf bekommst und automatisierst, desto leichter fällt es dir, am Ende die Bewegung auf das Surfbrett zu übertragen.

Was hilft dir einen guten Take off zu machen? Hast du Geheimtricks? Wir freuen uns über dein Feedback.